PM: Eigentumswohnungen in der Hafenstraße 7? Vergiss es, HWG!

Was im allgemeinen Tumult rund um die HaSi beinahe unterging: Laut Pressemitteilung der HWG sollen in der Hafenstraße 7 Menschen „mit mittleren Haushaltseinkommen die Möglichkeit erhalten, Wohneigentum zu bilden“. Im Klartext: Statt eines soziokulturellen Zentrums für Alle will die HWG Eigentumswohnungen für ein paar Reiche schaffen. Das werden wir nicht zulassen!

Die Salineinsel verkommt mit diesen Plänen endgültig zur Sackgasse für Besserverdienende, ohne kulturelle Angebote und ohne soziale Durchmischung. Während Vermieter*innen und Wohnungseigentümer*innen (wie die Hasi-Gegnerin Christina Weise) sich über den Auszug der HaSi-Aktivist*innen freuen werden, sind viele Mieter*innen in der Hafenstraße besorgt: Die HWG forciert mit ihren Plänen die Gentrifizierung auf der Salineinsel und erhöht somit den Druck auf die letzten verbliebenen Mieter*innen. Doch dies spielt für die HWG keine Rolle, stattdessen lobt sie sich für den Ausverkauf der Stadt in ihrer Pressemitteilung auch noch selbst: „Halles größter Vermieter würde auf diese Weise helfen, einer der zentralen Forderungen des Wohnungspolitischen Konzeptes der Stadt Halle (Saale) nachzukommen: einer Erhöhung der Wohneigentumsquote in der Saalestadt“. Um es ganz klar zu sagen: Es ist nicht die Aufgabe eines stadteigenen Wohnungsunternehmens, für mehr Eigentumswohnungen zu sorgen! Sondern es ist die Aufgabe der HWG, Menschen Wohnraum zur Verfügung zu stellen – und zwar besonders denjenigen, die auf dem privaten Wohnungsmarkt keine Chancen auf eine angemessene Wohnung haben. Continue reading „PM: Eigentumswohnungen in der Hafenstraße 7? Vergiss es, HWG!“

Kurzinfo: HaSi lebt – Räumung abgesagt

Juhu, die HaSi ist nicht geräumt! 700 Polizist*innen und allerlei schweres Gerät waren im Einsatz, um die Eigentumsinteressen der HWG durchzusetzen und ein soziokulturelles Zentrum platt zu machen. Doch am Ende ist die Polizei aufgrund von rechtlichen Bedenken gegen die Räumung einfach wieder abgezogen. Der gestrige Tag zeigt: Widerstand lohnt sich!

2.000 Flyer in HWG-Briefkästen verteilt!

In den letzten Tagen haben wir untenstehenden Flyer gegen Mieterhöhungen und für mehr soziokulturelle Zentren in 2.000 HWG-Briefkästen in der Innenstadt gesteckt. Wir wollen nicht, dass unsere Nachbar*innen wegziehen müssen, weil ihre Miete steigt. Oder die Innenstadt noch mehr verödet. Für eine lebendige Stadt, in der Platz für Alle ist!


Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,

Eure Wohnung gehört der stadteigenen HWG und die Miete ist sicher? Von wegen!

Denn die HWG erhöht insbesondere in der Innenstadt massiv die Mieten, etwa weil Mieterinnen und Mieter unsinnige „Modernisierungen“ bezahlen müssen. In den letzten fünf Jahren ist die durchschnittliche Kaltmiete in der Altstadt um knapp 20% gestiegen und liegt aktuell bei 7,11€/m². Doch die HWG treibt die Miete immer weiter in die Höhe und verlangt bei Neuvermietungen teilweise mehr als 10€/m². Bei den miesen Löhnen in Halle können sich viele die Preise nicht mehr leisten und müssen aus der Innenstadt raus und in die Randbezirke von Halle ziehen.

Auch soziale Projekte zerstört die HWG, indem sie alles kapitalistischen Verwertungsinteressen unterwirft: Das soziokulturelle Zentrum HaSi in der Hafenstraße 7 steht vor dem Aus, weil die HWG das Gelände möglichst gewinnbringend verkaufen möchte.

Doch das alles muss nicht sein: Die HWG gehört der Stadt und ist somit sozialen Zielen verpflichtet. Der Stadtrat kann mitentscheiden, was die HWG darf – und was nicht. Lasst uns gemeinsam für eine soziale Stadt kämpfen, bringt Euch in bestehende Initiativen wie zum Beispiel „Recht auf Stadt“ oder „Solidarity City“ ein. Falls Ihr eine Mieterhöhung bekommt oder Euch „Modernisierungen“ angedroht werden, schließt Euch mit Euren Nachbarinnen und Nachbarn zusammen und wehrt Euch gemeinsam dagegen. Der Mieterbund berät juristisch.

Unterstützt die HaSi, denn eine lebendige Innenstadt benötigt auch soziale und kulturelle Räume. Hier könnt Ihr für den Erhalt der HaSi unterschreiben: openpetition.de/!rettethasi

Biliger Ethnokitsch statt echtem Urlaub?

Am 30. Oktober hat die HWG in der Geiststraße unter dem Motto „Wohnen wie im Urlaub“ ein „mexikanisches Mieterfest“ veranstaltet. Wir waren da und haben Infoflyer gegen Mieterhöhungen und zum Vorgehen der HWG gegen die HaSi verteilt. Während die Besucher*innen des Festes interessiert waren, wurden wir von einer HWG-Mitarbeiterin recht schnell von der Party verwiesen: „Jetzt gönnen Sie den Menschen hier doch diesen einen schönen Tag und machen Sie ihnen das nicht kaputt! Gehen Sie jetzt, wir wollen Sie hier nicht!“ – Tatsächlich würden wir den Menschen gerne noch viel mehr schöne Tage gönnen. Und auch wirkliche Reisen statt eines kitschigen Abklatsches Mexikos. Doch damit das möglich ist, muss trotz Miete genug Geld für Urlaub übrig sein – liebe HWG, wie wäre es also mal mit kräftigen Mietsenkungen, dann können vielleicht auch mehr Menschen ins echte Mexiko reisen?